
Was magst Du an Deinem Alltag?
Ich habe gerade keinen Alltag. Seit zwei Monaten bin ich nicht mehr zu Hause gewesen und es wird noch ein weiterer Monat vergehen, bis ich zurückkehre. Was mir aufgefallen ist: Ich mag meinen Alltag richtig gerne und freue mich darauf, bald wieder dort einzutauchen. Nach dem Burnout habe ich mir viel Zeit genommen, um meine Tage neu zu strukturieren und bewusst zu gestalten. Deswegen ist es vielleicht keine Überraschung, dass mir jetzt so manches ein bisschen fehlt. Umso besser. Das heißt ja vor allem, dass es mir gelungen ist, einen Alltag zu gestalten, der mir gut tut.
Anmerkung: Ich habe seeehr lange gebraucht, diesen Artikel hochzuladen. Seit kurzem bin ich nämlich wieder zu Hause.
Wann hast Du zum Letztzen Mal die kleinen Dinge Deines Alltags wertgeschätzt?
Überleg doch mal, was Du an einer ganz typischen Woche Deines Lebens gerne magst.
Zur Inspiration habe ich Dir hier aufgelistet, was mir an meinen normalen Tagen und Wochen Freude bereitet:
(Die Reihenfolge ist zufällig)
Der morgendliche Espresso aus unserer Siebträgermaschine gemeinsam mit meinem Mann. (Wir lieeeben guten Kaffee. Deswegen haben wir uns vor ein paar Jahren den Luxus einer solchen Maschine gegönnt und freuen uns jeden Morgen darüber. Ok, und auch jeden Mittag und ja ok, auch jeden Nachmittag ;))
Die wöchentliche Joggingverabredung mit einem Freund. Da auch er keine klassischen Arbeitszeiten hat, kommt es schon mal vor, dass wir unsere Runde nachmittags oder sogar auch vormittags drehen.
Die Freiheit, mir meine Arbeitszeiten selbst einteilen zu können. Und dass ich die Freiheit nutze, wenn mir danach ist, aber trotzdem eine relativ routinierte Arbeitswoche habe.
Unsere schöne Dachgeschosswohnung. Darin fühle ich mich wie in einer gemütlichen Höhle.
In unserer Wohnung den Blick über alles schweifen zu lassen, was wir selbst gemacht und selbst gebaut haben. So etwas habe ich früher nicht gelernt und bin deswegen besonders stolz darauf.
Die wöchentliche Hundespazierrunde mit Freunden.
Dass ich von zu Hause aus arbeiten kann. Wenn mir beim Arbeiten nach mehr Gesellschaft ist, gehe ich in den Coworking-Space. Meistens gefällt es mir aber ganz gut, von zu Hause aus zu arbeiten und zwischendurch mal den Hund zu knuddeln, die Spülmaschine auszuräumen oder zur Post zu gehen.
Dass ich mich unkompliziert mit Freunden und Familie im Alltag treffen kann. Leider nicht mit allen, aber zum Glück mit vielen.
Meine Kunden. Ich habe das Glück, nur mit Menschen zusammen zu arbeiten, die ich gerne mag.
Meinen freien Freitag. Manchmal steht Bürokratie- oder Organisationskram an, aber normalerweise gehört mir dieser Tag ganz allein.
Meine Abendmediation.
Eisduschen und Eisbäder. Hier gibt es einen ganzen Artikel dazu.
Die kleinen Spiele, Rangeleien und Schmusereien mit meinem Hund.
Mit meinem Fahrrad in die Stadt oder zu Verabredungen zu fahren.
Die täglichen Spaziergänge mit meinem Hund – mal sind es nur wir beide, mal ist die Runde größer. Beides ist schön.
Wenn ich nur kurz im Keller war, bei meiner Rückkehr von einem begeisterten Hund „angefallen“ zu werden.
Die Telefonate und Nachrichten von Freunden, mit denen ich eine Fernbeziehung führe.
Espresso aus unseren selbst bemalten Tassen zu trinken.
Die häufigen Verabredungen mit lieben Menschen an den Abenden und Wochenenden.
Dass mir meine Arbeit Spaß macht.
Unsere Streubostwiese, die wir mindestens einmal in der Woche besuchen. Manchmal, um dort etwas zu arbeiten, aber meistens nur, um den Ort zu genießen. Das Titelbild zu diesem Beitrag ist von dort und die Biene ist vermutlich eine von unseren Bienen.
Für mich sehr sehr wichtig: Dass mir niemand sagt, was ich wann und wie zu tun habe.
Das Gefühl von innerer und äußerer Freiheit, das mich inzwischen durch meine Wochen begleitet.
Die zwei Städte, in deren Nähe ich lebe und die ich beide gerne besuche.
Lebensmittel einkaufen =). Ich weiß auch nicht warum, aber das mache ich total gerne.
Meine innere Reise, die damals mit Burnout, Depression und Therapie begonnen hat und immer weiter geht. Sie ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und bekommt ihren Raum in meinem Alltag.
Lesezeiten und ruhige Abende.
Podcasts, die ich in den letzten Jahren entdeckt habe und die mich durch meine Wochen begleiten.
Ich könnte noch eine ganze Weile weiter Dinge auflisten, die meinen Alltag schön machen, setzte jetzt aber mal einen Punkt. Während ich diese Liste gemacht habe, wurde ich immer zufriedener. Probier‘ das doch auch mal aus. Bestimmt geht es Dir ähnlich =). Es ist wunderschön, kurz innezuhalten und die kleinen Dinge des Alltags zu genießen und zu schätzen.